„Cadilo verkörpert alles, was ein Spitzenpferd ausmacht“

„Cadilo verkörpert alles, was ein Spitzenpferd ausmacht“

Der Holsteiner Siegerhengst 2018: Cadilo v. Casall/Diarado. (Foto: Jessica Bunjes)

„Cadilo verkörpert alles, was ein Spitzenpferd ausmacht“

Neumünster. Der Sieger ist braun: Cadilo, Sohn des Ausnahmehengstes Casall, aus der Zucht von Klaus-Peter Wiepert (Neuratjensdorf) ist der neue Siegerhengst der Holsteiner Pferdezucht. Aus einem Lot von 59 Köranwärtern gingen nach dreitägigem Selektionsmarathon in den Holstenhallen von Neumünster am vergangenen Wochenende 25 gekörte und sieben Prämien-Hengste hervor. 18 neue Vatertiere kamen unter der Hammer und wurden im Schnitt für 67.888 Euro versteigert.

Cadilo ist hinsichtlich Typ und Springveranlagung nicht zu übertreffen. Ein Holsteiner Hengst, wie er besser nicht sein kann“, kommentierte Zuchtleiter Dr. Thomas Nissen (Malente) den Besten der Besten, den er zusammen mit seinen Kollegen aus der Körkommission – Michael Gonell (Eckernförde), Jens Hauschildt (Seester), Lars Nieberg (Sendenhorst), Christian Thoroe (Haselund) – an die Spitze der Hengstgeburtsjahrgangs 2016 gestellt hat. Nissen selbst ist seit 30 Jahren Zuchtleiter des Holsteiner Verbandes und wurde dafür im Rahmen der Veranstaltung geehrt. Sein Fazit der 48. Holsteiner Körung lautete: „Der aktuelle Jahrgang setzt neue Maßstäbe, insbesondere, was den Einsatz von Fremdblut angeht. Wir haben hier den Beweis, dass fremdes Blut in Kombination mit den wertvollen Holsteiner Mutterstämmen wichtige Impulse setzen kann.“

Cadilo verkörpert alles, was ein Spitzenpferd ausmacht“, unterstrich Gast-Kommentator Axel Wöckener – Ausbilder zahlreicher Weltklasse-Pferde aus Oer-Erkenschwick – die Qualität des Braunen, der, wie 2005 der spektakuläre Sieger Diarado, ebenfalls im Besitz von Klaus-Peter Wiepert stand. Für 155.000 Euro wechselte der Enkel des Diarado auf der anschließenden Auktion den Besitzer und geht nun in die Schweiz. Für 135.000 Euro kaufte Herbert Ulonska (Klein Offenseth) von der Hengststation

Hengststation Maas J. Hell sichert sich Reservesieger Colcannon. (Foto: Kurt-S. Becker)

Maas J. Hell den Reservesieger, Colcannon (Foto), aus US-amerikanischer Hand: Der Amerikaner Dr. Steven Passmann hat seine Stuten jedoch in einem Holsteiner Stall – bei Timm Peters (Bargenstedt) – eingestellt. Der schwarzbraune Cornet Obolensky Sohn und Contender-Enkel überzeugte seinen Käufer mit dem „stets gleichmäßigen, überragenden Sprungablauf und seinen guten Grundgangarten“, so Ulonska. Vorgestellt wurde der Hengst von Roland Metzler (Tornesch). Der Träger des goldenen Reitabzeichens und Trainer wurde als „bester Vorführer 2018“ ausgezeichnet.

Eine weitere Ehrung wurde Hans-Joachim Ahsbahs zuteil: Der Kenner der Holsteiner Pferdezucht aus Bokel wurde Holsteiner Züchter des Jahres. Der Träger der Goldenen Ehrennadel des Holsteiner Vebandes gehörte 30 Jahre lang der Körkommission an, bringt selbst einen langen „Holsteiner Stammbaum“ mit und prägte die Holsteiner Springpferdezucht entscheidend mit.

Beglückwünscht wurde auch Auktionsleiter Jörgen Köhlbrandt: Für stolze 142.000 Euro wurde Unikum aus der Zucht der Familie Köhncke (Badendorf) von Auktionator Dr. Günther Friemel (Oyten) nach Peru zugeschlagen. „Schon im Vorfeld war das Interesse an der Kollektion groß“, so Köhlbrandt. Im Schnitt wurden für 35 Reitpferde 49.314 Euro gezahlt, das sind 8000 Euro mehr als im Vorjahr. Die nicht gekörten Hengste brachten durchschnittlich 21.222 Euro ein.  Jessica Bunjes

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